Die Rupertus-Therme ist seit langer Zeit (auch schon vor meiner Karriere als Saunageher) eine meiner Lieblingsthermen. Spektakulär ist für mich hier vor allem die Solegrotte im Textilbereich, der Saunabereich glänzt durch einen unglaublich schönen Garten.
Der Check-In
Der Tageseintritt für Erwachsene kostet in der Rupertus-Therme 21 Euro, zuzüglich 7 Euro Saunaaufschlag, der aber nicht gleich dazugenommen werden muss. Wer sich den Weg durch den allgemeinen Thermenbereich sparen möchte, kann an den normalen Kabinen vorbei gehen und findet am Ende des Ganges eigene Spindräume mit Zugang zum Saunabereich. Man versperrt das Kästchen und kann an kleinen Terminals auslesen, welche Spindnummer man mit seinem Armband aktiviert hat. Bargeld braucht man über den Tag verteilt keines.
Baden
Textilbereich
Die Rupertus-Therme hat einen sehr abwechslungsreichen Textilbereich. Von der unteren Ebene, wo man nach dem Verlassen der Duschen landet bieten sich mehrere Möglichkeiten.
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Solegrotte
Nach links geht es zum Solegrotten-Bereich, wo verschiedene kleine Becken mit warmem, sehr salzhaltigem Wasser zum Entspannen einladen. Das Klang- und Farblichtbecken mit 36° C (4% Solegehalt) ist das erste Becken, an dem man vorbeikommt. Vor allem zu zweit kann man hier oft ewig lang plaudern und hat im Normalfall seine Ruhe, da kaum jemand auf die Idee kommt, sich in das 13qm „große“ Becken dazuzusetzen. Auf der gleichen Ebene befindet sich noch ein Sole-Dampfbad, über eine Treppe nach unten kommt man zum Soleschwebebecken, ebenfalls mit 36° C und ganzen 12% Solegehalt. Die Wände sind wie Felsen gestaltet und ein Beamer projiziert Unterwasserfilme, während man sich einfach treiben lassen kann. Ein echt tolles Erlebnis, sofern nicht zu viel los ist. So toll die Solegrotte auch ist, dieser Bereich wird leider schnell „zu voll“, aber vor allem wenn man ein bisschen länger Zeit hat findet man hier spätestens gegen 20 Uhr seine Ruhe.
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Beckenlandschaft
Die restliche Beckenlandschaft besteht aus einem großen und mehreren kleinen Becken mit diversen Liegen, Luftsprudelplätzen und Sitzgelegenheiten. Das hat den Vorteil, dass man immer einen relativ ruhigen Bereich mit wenigen Leuten hat, aber man muss eben auch oft Becken wechseln. Ein Zugang zum Außenbecken ist ebenfalls vorhanden. Dort gibt es ebenfalls zusätzlich zum großen Becken noch mehrere Kleine, mit Liegen und Whirpoolplätzen, aber auch hier muss man klarerweise das Becken verlassen, um ein anderes aufsuchen zu können, die Anordnung ist dabei stufenförmig, wobei das große Becken oben ist und die anderen Becken jeweils darunter, so hat man überall einen schönen Ausblick in den Park. Alle genannten Becken haben 33°C und sind angenehm warm, der Solegehalt beträgt unseres Wissens überall 2%. Wem das noch nicht reicht, der kann auch noch ein Stockwerk höher auf die Galerie, wo einerseits wunderschöne Liegeplätze mit Blick auf die Berge sind, andererseits ein großer Whirlpool mit 36°C, ein heißes Becken mit 37°C, und gegenüber ein Kaltbecken mit 18°C. Vor allem das Hin- und herlaufen zwischen Kalt- und Warmbecken könnte ich oft stundenlang machen :)
Familienbad
Hier herrscht eine Trennung, denn das Familienbad der Rupertus-Therme wurde erst vor Kurzem dazu gebaut und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich dort noch nicht war. Wenn man nur in das Familienbad möchte, ist man mit einer Tageskarte für Erwachsene um 15,50 € dabei, kann aber wenn man möchte den Aufpreis für die Therme noch nachträglich zahlen. Im Thermenticket ist das Familienbad inklusive. Da wir hier keine Erfahrungen haben, können wir hier nur die Fakten laut Website liefern: Das Familienbad besteht damit aus einem Familienbecken 32°C (Wassertiefe bis 1,10m), Lehrschwimmbecken 32°C (Wassertiefe bis 1,10m), Kleinkindbecken 34°C (Wassertiefe bis 0,30 m), Wellenbreitrutsche 12m, Reifenrutsche 120m, Strömungskanal mit Sprudelsitzbecken, 3 Schwallduschen, Kleinkind – Trockenspielraum und ein Brotzeitraum, in dem mitgebrachte Speisen und Getränke verzehrt werden dürfen. Zusätzlich gibt es hier ein wettkampfgerechtes Sportbecken mit 25 x15m, 6 Bahnen (Wassertiefe bis 2,20m) und einer Temperatur von 27°C.
Saunabereich
Innen im Haupt-Saunenbereich gibt es einen großen Duschbereich mit Tauchbecken und auf der unteren Ebene einen süßwasser-Whirlpool mit 36°C. Im weitläufigen, sehr schön angelegten Saunagarten gibt es ein sehr großes, angenehmes Tauchbecken mit 18°C und einen sogenannten Warmwasserpool, der mit 30-32°C aber leider nicht wirklich angenehm warm ist und daher eher zu kurzfristigen Aufenthalten einlädt. Dafür gibt es hier Massagedüsen, Bodensprudel und Sitzgelegenheiten. Zusätzlich ist ein kleiner Teich mit kaltem Wasser angelegt.
Saunen
Innenbereich
Es gibt hier einen sogenannten Marktplatz, von dem aus man in die verschiedenen Innen-Saunen kommt. Das ist einerseits die PredigtstuhlSauna (Luftfeuchtigkeit 45%, 60°C) mit Bergpanorama, die StaufenSauna (80°C) mit Farb- und Klangkomposition und die UntersbergSauna (90°C), in der auch Aufgüsse vom Personal durchgeführt werden.
Außenbereich
Kommt man in den Außenbereich, springt einem einmal das relativ große Haus mit der Tempelsauna (90°C) ins Auge, in der Aufgüsse durchgeführt werden. Links davon befindet sich die holzbefeuerte Erdsauna mit 100°C, in der man angenehme Kaminfeuer-Stimmung genießen kann. Etwas versteckt befindet sich gegenüber von der Tempelsauna das Laist-Salzzentrum mit Sole-Dampfbad mit Salz-, Laist- und Honig-Anwendungen und die Salzstollen-Sauna (90°C), in der auch zu bestimmten Zeiten eine Salzabriebbehandlung angeboten wird. Es empfiehlt sich hier, relativ am Anfang des Besuchs die aktuellen Aufgusspläne zu studieren, da die Anwendungen und Aufgüsse in Reichenhall eher sporadisch durchgeführt werden. Das angenehme Dampfbad zeichnet sich durch viele kleine Sitzinseln aus, die im Inneren eines großen Raumes sind. Die Aufgüsse in der Tempelsauna sind meist sehr gut geführt und durchaus fordernd, man sollte auf jeden Fall die obere Sitzreihe nicht unterschätzen. Ich persönlich benötige nach den Aufgüssen dort immer einige Minuten im Tauchbecken und dann eine wirklich 10-15minütige Liegephase. Ich muss aber auch sagen, dass – so hart die Aufgüsse auch sind – das Gefühl danach einfach toll ist.
Aufgüsse
Die aktuellen Aufgusspläne der Rupertus-Therme entnehmt ihr am besten der Website.
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Salzaufguss
Hier bekommt man Salz, das einen Peelingeffekt hat und schweißtreibend wirkt, zum einreiben. Die Salzbehandlung fördert auch die Durchblutung und soll für schöne Haut sorgen.
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Laist
Dabei wird ein Soleschlick dünn auf die haut aufgetragen, was die Durchblutung fördern und die Widerstandskräfte stärken soll.
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Latschenkiefer
Sehr viel in der Rupertus Therme dreht sich um Latschenkiefer und so gibt es auch den Aufguss mit Latschenkiefernöl, dessen Duft kräftigend und reinigend wirken und Krankheiten vorbeugen soll.
Gastro
Ein großzügiges Restaurant mit thermenüblichen Preisen bietet eher gesundes Essen an. Der angepriesene „Stadl“, ein in Stufen aufgebauter Sitzbereich mit Ausblick auf den Saunagarten ist zwar sehr schön, wir wurden hier aber leider ignoriert. Ich als bodenständiger Esser muss auch gestehen, dass ich mir schwer getan habe, Speisen zu finden, die mir wirklich schmecken, da bei meinem letzten Besuch Anfang September 2013 viele gute Sachen nur bis zu gewissen Uhrzeiten serviert wurden, laut Online-Speisekarte ist das aber scheinbar nun nicht mehr so und es gibt sehr abwechslungsreiche Kost von Wurstsalat über Weißwürste bis hin zu Woks. Bei uns war leider auch die Bedienung wie schon erwähnt etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man den Kellner einmal erwischt hat, hatte man schon relativ großes Glück. Im Großen und Ganzen aber ein gutes Restaurant.
Ruheräume
Überall über das ganze Thermengelände verteilt finden sich kleine Ruhebereiche und Ruheräume, die verschiedene Vorzüge haben. Die Liegen sind durchaus bequem, meist wird auch eine schöne Aussicht geboten. Ein besonderes Highlight ist auch der Kaminraum über der Tempelsauna, wo es sehr schön warm und angenehm ist.